HEXENGEDICHTE

 

Hexen reiten auf dem Besen,
so wie's jedes Jahr gewesen,
hin zu dem besond'ren Ort,
murmeln leis' manch' Zauberwort.

Ach wie gern würd' ich gern gehen,
und das munt're Treiben sehen,
aber ach, was für ein Pech,
mein Besen, der ist plötzlich wech.

Ich könnt schwören, gestern war
er hinten, in der Ecke, da!
Und nun such ich Stund' um Stund',
ich glaube, hier herrscht Besenschwund.

Ich suche hier und suche da
und fluch' dabei wie jedes Jahr,
dass Ordnung nicht mein Leben sei.
und wünschte ihn mir schnell herbei.

Ohne Besen fliegt sich's schlecht,
modernem traue ich nicht recht,
ein Staubsauger ist ganz bestimmt
nicht der Ersatz, den man gern nimmt.

Und so bleib ich, so schwer es fällt,
dass ich diesmal nicht kommen kann,
es sei, ich find den Besen dann!

Denn Hexen reiten auf dem Besen,
so wie's jedes Jahr gewesen
zu dem ganz bestimmten Ort,
Vergangenheit, die lebt dort fort!

Hexenkind, Hexenkind, bist anders als Mutter und Vater,
Hexenkind, Hexenkind, hast nicht mal 'nen schwarzen Kater.
Hexenkind, Hexenkind, bist ganz anders als die andern,
Hexenkind, Hexenkind, gehst nicht am Sonntag mit der Familie wandern.

Du gehst zum Zaubern nicht in den Wald,
Du zauberst kein Feuer, wenn dir ist kalt,
Du reitest nicht wie andere den Besen,
Und keiner weiß, wo du gestern bist gewesen.
Du willst nicht sammeln die Kräuter fein,
Du willst nichts haben den Kater klein.
Hinter deinem Haus kein großer Ofen steht,
In den der arme Hänsel reingeht.

Hexenkind, Hexenkind, du bist modern wie die heutige Welt,
Hexenkind, Hexenkind, du zahlst deine Schulden wie alle mit Geld.
Statt mit dem Besen führst du mit dem Automobil,
Statt Kräuter zu rühren, gehst du in die Apotheke viel,
Im Winter, wenn es dir wird kalt,
Wirfst du die Heizung an schon bald.
Statt auf Teppichen zu fliegen,
Nimmst du das Flugzeug, lässt vom Radio in den Schlaf dich wiegen.
Statt in die Glaskugel zu blicken,
Lässt du vom TV die Fernbedienung klicken.
Du brauchst nicht zu hexen wie deine alte Mutter,
Du gehst sogar arbeiten für dein Futter.

Leute, die dich nicht mögen, sind selbst daran schuld,
Nur wenigen, oh Hexenkind, schenkst du deine Huld.
Du gehst auf Partys und auf Feten,
Lässt dich für deine Schönheit vom Masseur durchkneten.

Doch wenn man dich ärgert, wirst du fuchsteufelswild,
Du schaust dir vom dem Flegel an ein Bild,
Und dann, dann merkt man auf die Schnelle,
Dass du wirklich bist eine Hexe, eine ganz Helle,
Der Kerl wird verzaubert, und verschwindet aus deiner Nähe,
Doch nicht in einen Frosch oder in eine Krähe,
Verhext du ihn, das wäre zu nicht gut,
Er verschwindet auf Nimmerwiedersehen, der Tunichtgut.

Hexen und Magier sind, wie man sieht, heute
Auch ganz normale und einfache Leute.
Sie sind nicht verschwunden, es gibt sie noch immer,
Doch kaum jemand hat davon einen Schimmer.
Die neue Heimat ist das Zauberwort,
Es ist für Hexen und Magier und guter Ort.


Vorbereitung für die Nacht
Tiere, die sich gut verstecken
Unter Bäumen, in den Hecken
Die sich eine Höhle bauen
Sich nicht mehr nach draußen trauen
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Gelassen ruft sie ihr: "Uhuu!"
Ruhig sieht sie dem Treiben zu

Ein Geraschel und Gewimmel
Es verdunkelt sich der Himmel
Tiere, die sonst spinnefeind
Plötzlich sieht man sie vereint
Zitternd, doch nicht weil sie frieren
Angst geht um bei allen Tieren
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Sie macht das rechte Auge zu
Ganz deutlich hört man ihr: "Uhuu!"

Gerne würd' sie jetzt was essen
Doch das kann sie heut' vergessen
Vergeblich sucht sie nach 'ner Maus
Keine Maus traut sich heraus
Alle ziehen ein den Schwanz
Heute Nacht ist Hexentanz!
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Gelassen ruft sie ihr: "Uhuu!"
Es geht auf Mitternacht jetzt zu

Der Mond, er ist noch nicht ganz rund
Verschwindet hinter'm Wiesengrund
Mitternacht- nichts ist geschehen
Keine Hexe lässt sich sehen
Man hört keine Zaubersprüche
Aus der alten Hexenküche
Kein Feuer brennt in dieser Nacht
Die alte, weise Eule lacht:
"Uhuu! Macht euch doch keine Sorgen
Der Hexentanz, er ist erst - morgen.

Nebelschwaden, Hexenschrei,
Tanz, Gekicher, Zauberbrei.
Zauberbuch zum wilden Lesen.
Hexenkessel, Hexenbesen
Blocksbergzeit am 1. Mai
Alle Hexen sind dabei.
Nebelhexe kommt mit Rauch
Kochhexe mit vollem Bauch
Gewitterhexe blitzt und kracht
Kicherhexe lauthals lacht
Waldhexe mit Eule kommt
Knusperhexe knuspert prompt
Sumpfhexe nach Moorland riecht
Berghexe den Hang rauf kriecht.
Schlafhexe schnarcht immer noch
Erdhex' kriecht aus Wiesenloch
Bastelhexe kommt mit Flieger
Gewinnerhexe ist der Sieger
Oberhexe gibt Befehl:
"Backt mir Kuchen aus viel Mehl"
Getanzt wird nun die ganze Nacht
Hexenhorde lauthals lacht.

 





 

 

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